Einführung in die Traumsensible Paartherapie (TSPT)
Ein Drittel bis die Hälfte der Paare, die eine Paartherapie oder -beratung aufsuchen, hatten in der Kindheit traumatische Erlebnisse. Fast in jeder Herkunftsfamilie der Paare, mussten die eigenen Eltern traumatische Kriegserlebnisse bewältigen. Nicht selten führt dieses Kriegstrauma zu traumatisierenden Erziehungshandlungen.
Bindungs- und Beziehungstraumata (Missbrauch, Vernachlässigung, Misshandlung, Tod, Verlust, Schwere Krankheiten, psychische Gewalt, Armut, psychische Störungen der Eltern) führen oftmals zu posttraumatischen Belastungsreaktionen, Borderlinestörungen und zum traumazentrierten Bindungsstil.
Da ein nicht verarbeitetes Trauma eine hirnphysiologisch erklärbare Stressverarbeitungsstörung ist, treten die Traumasymptome und eskalierende Aufregungszustände vor allem bei Konfliktsituationen in Paarbeziehungen auf. Da es jedoch so gut wie keine Anleitungen für die Behandlung traumatisierter Paare gibt und ebenso wenig Literatur zum Thema Paare und Trauma, brauchen Fachpersonen Kompetenzen für eine traumasensible Paartherapie.