1. Streiten Sie nicht mehr. Keine Kritik an Ihrem Mann, keine Vorwürfe, keine Problemgespräche und keine Darstellung der negativen Auswirkungen seines Verhaltens.
2. Zeigen Sie sich Ihrem Mann nicht in Ihrer Verzweiflung und Not als Häuflein Elend. Speziell dann nicht, wenn Sie ihm damit zeigen, dass er Sie in diese Situation gebracht hat.
3. Schreiben Sie jeden Tag auf, was Ihr Mann Gutes tut und was Ihnen gefällt. Sagen Sie es ihm regelmäßig.
4. Hören Sie gut zu, wenn Ihr Mann von seinen Wünschen und Anliegen spricht und bringen Sie keine Gegenargumente vor. Überlegen Sie lieber in einer ruhigen Minute, ob Sie ihm entgegen kommen könnten, ohne etwas gegen Ihren Willen zu tun.
Dazu will ich eine Geschichte erzählen:
An einem Paarwochenenden mit etwa 9 Paaren, brach eine der Frauen – Dagmar – in Tränen aus. Ihr Mann – Konrad – sei so distanziert und emotionslos. Irgendwann schrie Sie ihn in ihrer Verzweiflung an: „Du gefühlloser Eisklotz.“
Ich bat die anwesenden Frauen, die Weinende in ihre Mitte zu nehmen. Dagmar möge den Frauen von ihrer Mutter erzählen. Diese war sehr abweisend und ließ ihre kleine Tochter oft allein. Nun tat ihr Mann ihr das Gleiche an. Dagmar schluchzte bitterlich. Die Frauen hielten sie tröstend fest.
Ich bat die Anwesenden Männer, einen Kreis um Konrad zu bilden und ihn vor dem Leid seiner Frau zu schützen. Der blasse Mann stand völlig erstarrt in der Männerrunde. Er sollte den Männern berichten, wie seine Kindheit war. Seine Mutter war depressiv und der Vater immer fort. Konrad war mit der Sorge um die Mutter überfordert und wurde zudem vom Vater nie gelobt.
Nachdem Frieden eingekehrt war, berichtete ich der Gruppe vom Dilemma vieler Männer. Die eigene Mutter ist oft unglücklich und sucht Trost beim Sohn. Damit ist der Junge zu sehr belastet. Nun hat er womöglich eine leidende Frau, die ihn verantwortlich dafür macht.
Ich fragte jede Frau, nachdem die Männer den Seminarraum verlassen hatten, um im Garten Wut und Frust herauszutoben:
„Könnt Ihr Euren Männern diesen Satz vorsprechen? Ich nehme mein Leid zu mir. Du bist nicht verantwortlich.“ Die Frauen waren alle sehr ergriffen.
Als die Männer zurück kehrten, bat ich die Frauen, sich in einer Reihe den Männern gegenüber zu stellen. Sie sollten langsam zu ihren Partnern gehen und jede sprach ihren Satz.
Einige der Männer weinten und einer schrie sogar voller Erleichterung auf.
Danach war sehr viel Liebe zwischen den Paaren.