Es gibt in der Interaktion zwischen zwei Menschen immer das, was ausgesprochen und das, was nicht gesagt wird. Paare, die sich lange kennen, haben oft eine Art stille Übereinstimmung, wie die Sexualität am besten funktioniert. Diese unsichtbaren Regeln und die Art des abgestimmten Tanzes lassen sich herausfiltern. Oftmals funktioniert die Begegnung einwandfrei und doch bleibt ein Gefühl der Leere zurück. Woran mag das eventuell liegen? Oder es gibt eklatante Missverständnisse, die durch die Analyse des Sexskriptes zum Vorschein kommen.
Ich erkläre zuallererst den Paaren, wie aufschlussreich es ist, eine ganz normale Situation ihres Sexuallebens ganz genau anzuschauen. Daran wird deutlich, wie die Interaktion des Paares sich bis in die Sexualität hinein fortsetzt. Die Sexualität ist wie ein Fokus, der wie durch ein Brennglas die Paardynamik beleuchtet.
Die Paare haben als Rekonstrukteure ihrer sexuellen Szenerie die Kontrolle über den Ablauf der Darstellungen. Sie nehmen eine Position kritischer Beurteilung ein und werden somit zu Experten ihres Erlebens.